Radtour 2019

Das Team vor dem Museumsgebäude,
fotografiert von Marco Richlitzki

 Im wahrsten Sinne des Wortes auf eine Zeitreise begaben sich die Teilnehmer der Fahrradtour unserer KG Gruen-Weiss-Walsum e.V. Ziel der diesjährigen Strecke war die St. Antony-Hütte in Oberhausen-Eisenheim, die als die Geburtsstätte der hiesigen Stahlindustrie angesehen wird.

1758 floss hier erstmals Roheisen im Ruhrgebiet. Heute erzählt sie vom spannenden Beginn der Eisen- und Stahlindustrie, von bedeutenden Innovationen und vom harten Leben der Menschen, die dort arbeiteten.
Eindrucksvoll in Szene gesetzt, wurden die Anfänge der Hütte vom damaligen Hüttendirektor Gottlob Julius Jacobi, der uns stilecht mit Originalkostüm in Gehrock mit Weste, Zylinder und Gehstock in Empfang nahm. Mit vielen Anekdoten und ebenso vielen interessanten Aspekten brachte er der Gruppe die Wiege des Ruhrgebietes näher.

Neben der kulturhistorischen Führung besichtigten wir auch die umfangreiche Ausgrabungs-stätte der Hütte gegenüber einem alten Fachwerkhaus, dem damaligen Verwaltungsgebäude.

Dem Anlass angemessen hatten Udo Winnekendonk und Marco Richlitzki als Verantwortliche den Weg über alte Bahntrassen unserer Gegend gewählt. Sowohl auf der HOAG-Strecke als auf der Jacobibahn waren früher Kohlezüge unterwegs, um die heimische Stahlindustrie mit dem lebensnotwendigen Brennstoff für die Roheisengewinnung zu versorgen.
Heute können beide Strecken mit dem Stahlross bewältigt werden und stellen einen Gewinn für die Freizeitsportler dar. Abseits des Autoverkehrs lässt sich in freier Natur genüsslich radeln und schöne Aussicht genießen.

Nach den Führungen im Museum folgte eine umfangreiche Kaffeepause mit leckeren Kuchen im angrenzenden Restaurantbiergarten. So gestärkt trat die knapp fünfzigköpfige Gruppe fröhlich den Heimweg nach Walsum an. Bei strahlendem Sonnenschein verging die Zeit wie im Flug und schon am frühen Nachmittag trudelten die ersten Radfahrer auf dem Gelände der DLRG in Alt-Walsum ein.
Es sei erwähnt, dass die Fahrer ca. 30 Kilometer bewältigten, die harten unter ihnen fuhren sogar mit einem Umweg über Grafenmühle ca. 40 Kilometer. Mehr als 35 weitere Vereins-mitglieder spendeten den tapferen Sportler ehrlichen Applaus.
Eisgekühlte Getränke, die die Pächter der Walsumer Stadthalle Hermann und Magret Brücker spendiert hatten, sorgten für einen Ausgleich des entstandenen Flüssigkeitsverlustes und auch das eine oder andere Hungergefühl wurde bekämpft. Die Schlote qualmten, um das Grillgut auf den richtigen Garpunkt zu bringen. Wurden früher die Hochöfen mit Holzkohle befeuert, um das Eisenerz von Stein zu lösen, dient der Rohstoff heute im Wesentlichen dazu, hungrige Mäuler zu stopfen. So gesehen, schloss sich der Kreis im Ruhrgebiet.


Ein ganz lieber Dank geht an das Organisationsteam, unsere Spender Hermann und Magret Brücker und das granatenstarke Team der DLRG.